Warum ist der „Bodycount“ für Männer so wichtig?

Warum ist der „Bodycount“ für Männer so wichtig?

von Ben Dunkler
„Frauen werden für ihre Sexualität bestraft, egal ob sie sie ausleben oder nicht.“ – Margaret Atwood.

Hast du dich jemals gefragt, warum das Thema „Bodycount“ – also die Anzahl der sexuellen Partner, die jemand hatte – in der Welt des Datings so eine große Rolle spielt?

Besonders für Männer.

Es ist eine Frage, die in der Tiefe unserer menschlichen Natur und in den komplexen Strukturen unserer Gesellschaft verwurzelt ist.

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass die Frage nach dem „Bodycount“ oft weniger mit dir persönlich zu tun hat und mehr mit den eigenen Unsicherheiten, Vorstellungen und kulturellen Prägungen des Fragenden.

Männer, wie alle Menschen, sind Produkte ihrer Umwelt, ihrer Erziehung und der Kultur, in der sie leben.

In vielen Gesellschaften existiert nach wie vor eine Doppelmoral bezüglich der Sexualität von Männern und Frauen.

Diese Doppelmoral kann dazu führen, dass Männer unbewusst von Frauen erwarten, bestimmte, oft restriktivere Standards bezüglich ihrer sexuellen Vergangenheit zu erfüllen.

Es geht dabei oft um das Bedürfnis, sich in einer Beziehung sicher zu fühlen.

Einige Männer glauben, dass eine niedrigere Anzahl an sexuellen Partnern eine größere Wahrscheinlichkeit für Treue und damit eine sicherere Investition in emotionale und zeitliche Ressourcen bedeutet.

Diese Annahme ist natürlich ein Trugschluss, denn die Vergangenheit einer Person definiert (tendenziell) nicht ihre Fähigkeit zur Treue oder die Tiefe ihres Charakters.

Es ist auch ein Spiegelbild der Angst vor Vergleich und Unsicherheit bezüglich der eigenen sexuellen Erfahrung oder Leistung.

Manche Männer befürchten, an den früheren Partnern gemessen zu werden, was Druck und Selbstzweifel erzeugen kann.

Die gesellschaftliche Konditionierung spielt eine bedeutende Rolle bei der Formung dieser Einstellungen.

Von jungen Männern wird oft erwartet, dass sie Stärke, Dominanz und emotionale Unabhängigkeit verkörpern.

Das Eingeständnis, dass die Vergangenheit einer Partnerin sie verunsichert, passt nicht in dieses Bild und wird daher selten offen kommuniziert.

Viele Frauen sind mit diesem Thema konfrontiert und es ist okay, sich unsicher zu fühlen.

Doch es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wahre Stärke in der Verletzlichkeit liegt.

In der Fähigkeit, Unsicherheiten zuzugeben und gemeinsam an ihnen zu arbeiten, liegt der Schlüssel zu einer tiefen und erfüllenden Beziehung.

Wie kannst du also mit diesem Thema umgehen, wenn es in deinem Dating-Leben auftaucht?

Zuerst und vor allem: Bleibe dir selbst treu.

Deine Vergangenheit hat dich zu der Person gemacht, die du heute bist, und für den richtigen Partner wird das nicht nur akzeptabel, sondern bewundernswert sein.

Wenn du mit jemandem zusammen bist, der Bedenken bezüglich deiner sexuellen Vergangenheit hat, versuche, ein offenes und ehrliches Gespräch zu führen.

Es ist eine Gelegenheit, Ängste zu adressieren, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und zu lernen, einander auf einer tieferen Ebene zu vertrauen.

Aber … Setze Grenzen.

Es ist in Ordnung, deutlich zu machen, dass dein „Bodycount“ eine persönliche Information ist, über die du nicht diskutieren möchtest, wenn du dich dabei unwohl fühlst.

Und letztendlich: Verliere nie den Glauben an die Liebe.

Für jede Person, die sich an Oberflächlichkeiten aufhängt, gibt es eine andere, die die Tiefe deines Wesens zu schätzen weiß.

Deine Erfahrungen, deine Stärke und deine Resilienz machen dich zu dem beeindruckenden Menschen, der du bist.

Bleibe authentisch, bleibe stark und vor allem, bleibe du selbst.

Denn am Ende des Tages ist es das, was wirklich zählt.

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